Wie bist du
zu deinem Beruf
gekommen?
Ich hatte das Glück, dass ich eine Schule besuchte, in welcher eine Theater AG existierte und ich dort Theater spielen durfte. Schauspielerin zu werden konnte ich mir nicht vorstellen, ich hatte eher ein Interesse für das Dreidimensionale. Durch Zufall habe ich von dem Studiengang Bühnen- und Kostümbild erfahren – und da fiel für mich im Grunde das erste Mal diese Berufsbezeichnung und ich habe mich auf die Suche gemacht.
Mein Interesse für Theater ist im Grunde aus der Malerei heraus entstanden. Ich bin keine Theatergängerin von Haus aus. Meine erste Begegnung z. B. mit dem Opern Genre war Don Carlos mit 12 Jahren und ich fand es schrecklich langweilig und habe das natürlich überhaupt nicht verstanden. Ich bin dann erst reingewachsen und habe gemerkt: das ist total meine Welt.
Wie war dein Zugang zum Studium?
Nach dem Abitur habe ich ein Praktikum am Teatri di Reggio Emilia in Italien gemacht und mich parallel an Hochschulen beworben – ich war extrem unerfahren gegenüber dem, was die Hochschulen damals verlangt haben, und bin im ersten Jahr auch nicht angenommen worden. Man hat mir gesagt, ich solle zunächst der Welt im Außen begegnen, bevor ich etwas auf der Bühne aus dieser Welt abbilden möchte – da war ich 22 – heute sehe ich das genauso.
Ich bin dann viel im Ausland gewesen, habe ein Jahr lang Praktikum in Hamburg am Thalia Theater und in der Herrenschneiderei an der Staatsoper gemacht. Und dann habe ich mich wieder beworben, an diversen Hochschulen gleichzeitig, habe einen Haufen Bewerbungsmappen erstellt und gemalt und gemalt und gemalt wie eine Verrückte und wurde unter anderem in Hamburg angenommen.
Wie siehst du die Rolle des Studiums?
Ich würde sagen, dass junge Menschen nicht gleich nach dem Abitur sofort Kunst studieren sollten. Um für sich einen künstlerischen Zugriff zu finden und zu erkennen, was einen interessiert, braucht es freie Zeiträume zum Wachsen. Ich konnte sehr gut malerisch und zeichnerisch kopieren, als ich aus der Schule kam, aber das hatte mit mir nichts zu tun. Die Auseinandersetzung mit der eigenen künstlerischen Persönlichkeit, wer bin ich denn eigentlich, oder wie will ich etwas ausdrücken. Das ist ein Prozess, den musst du dir erarbeiten, den kann dir keiner beibringen. Dir kann jemand sagen, wie du etwas technisch vermittelst, aber deine Handschrift finden, das kann man nur, wenn man das selbst immer wieder übt und ausprobiert.
Wie unterschieden sich dein Studium an der HFBK in Hamburg und der ADBK in München?
Der Grundtenor der HFBK waren zu meiner Zeit theoretische Konzepte, vieles war für mich neu und komplett unverständlich und sonderbar experimentell, was sicherlich auch ganz toll ist. Malerei existierte dagegen fast gar nicht.
Die Münchener Akademie war im Vergleich grundlagenorientiert, weniger experimentell, sehr zielgerichtet.
Da gab es die Bildhauer, die Maler, alles auch sehr viel subventionierter, ein Drittel der Modellbaukosten wurde von der Hochschule übernommen. Wir hatten eine Universitäts-Galerie, wo wir uns mit Konzepten bewerben und ausstellen konnten. Da war ich natürlich dabei! In Hamburg habe ich neben dem Studium Hochschulpolitik gemacht, habe im Chor gesungen, und unsere legendären Konzerte im Team optisch sichtbar gemacht, mich in unterschiedlichen Richtungen künstlerisch ausprobiert. In München war es eher ein Projekt nach dem anderen. Tatsächlich bin ich auch ein bisschen angeeckt, weil ich eben nicht ausschließlich Theater bezogen arbeiten wollte, sondern mich auch mit freien Umsetzungen der räumlichen Möglichkeiten beschäftigen wollte, bis hin zu meinem Diplom, was die Prüfungskommission im Grunde kaum begleitet hat oder auch vielleicht nicht verstanden hat. Ich habe mich aber durchgesetzt.
Hattest du Vorbilder oder Idole?
Im Theaterbereich tatsächlich nicht, sondern eher in der Malerei. Es gibt Bildende Künstler und Bildhauer, die mich eher fasziniert haben als ein Bühnenbildner oder eine Bühnenbildnerin. Vielleicht aber auch die Texte der Autorin Elfriede Jelinek, ihre ersten Arbeiten. Jedenfalls: je schräger, verschachtelter, unverständlicher, umso besser.
Wie lief dein Berufseinstieg?
Das war ein fließender Übergang, weil ich im Grunde schon im ersten Semester Bühnenbilder für die Kampnagelfabrik entworfen und umgesetzt habe, zum Beispiel für das Junge Hunde Festival.
Und das hat sich aufgebaut. Immer mehr Kontakte, immer mehr Theaterproduktionen wirklich eins zu eins realisiert. In meiner Biografie stehen erste Projekte im Jahr 1992. Ich habe aber eigentlich offiziell erst 1998 mein Diplom gemacht, zähle diese frühen Arbeiten unbedingt mit dazu, weil das für mich ästhetische Meilensteine und sehr wichtige Arbeiten waren auf Kampnagel zusammen mit den Regiestudierenden.
Hat dich die freie Zeit auf Kampnagel beeinflusst?
Das war extrem wichtig. Das hat uns schon sehr sozialisiert, auch was Ästhetiken angeht. Diese Fabrikhallen, dieses viel zu große, mit gar keinem Budget auszustatten. Sich reinzusetzen und zu sagen: wo ist der Fokus? Wo kann ich was bündeln? Wo kann ich dem Zuschauer was bieten, ohne dass ich das jetzt alles verhülle oder so? Sondern mit kleinen optischen Entscheidungen einen Blick lenken.
Das habe ich da gelernt. Und dann auch der ansässige Schlosser da, die Schreiner.
Die hatten da zum Teil auch – ich weiß nicht, ob es die immer noch gibt – so eine alternative Siedlung mit Wohnwagen, die ja auch irgendwie auf Kampnagel mitgearbeitet und gejobbt haben. Und diese unfassbare Bereitschaft, alles mitzutragen und jeden Blödsinn mitzumachen, war schon hart und extrem. Arbeitszeiten auf Zuruf etc. Und das hat mich oder uns extrem beflügelt.
Wie wichtig war die wiederkehrende Zusammenarbeit mit Esther Bialas und Nicolas Stemann?
Extrem wichtig, weil man sich aufeinander verlassen konnte als eingespieltes Team. Und auch ästhetisch sind wir zusammen groß geworden, haben da durch unsere Ästhetiken auch Zeichen gesetzt für eine bestimmte Form von Regietheater.
Heute arbeiten Nicolas und ich nicht anders – genau dasselbe Arbeitsverhältnis mit ein „klein“ bisschen mehr Erfahrung.
Aber ich glaube, das schaffe ich nur, wenn ich auch mit anderen Regieteams zusammenarbeiten kann. Du brauchst das andere immer wieder auch dazwischen. Weil das, was Routine wird und das „ich weiß schon, wie es geht“, schwächt, glaube ich, das Ergebnis.
Wie entstehen deine Bühnenbilder?
Ich weiß gar nicht genau, wie Ideen entstehen. Man spürt schnell, ob ein Entwurf der richtige ist oder ob eine Entscheidung der richtige Weg ist, oder der wahrhaftige Weg. Ich kalkuliere das nicht. Es ist immer die Auseinandersetzung mit dem Thema und mit dem Stück, und daraus entsteht eine räumliche Setzung, die ohne Konzept oder Kalkül, ohne Strategie entsteht. Und dadurch, glaube ich, sind sie immer wahrhaftig und nicht ausgedacht und entsprechen nicht einer Mode oder unterstreichen einen Trend. Die Ideen kommen einfach. Sie sollen überraschen! Und Bühnenbilder sind dann auch immer nur so gut wie die Regie. Das hängt ganz stark zusammen. Ein gutes Bühnenbild nützt dir gar nichts, wenn es nicht bespielt oder klug gefüllt wird.
Wer bringt für den Raum die Impulse? Wie ist der Kreativprozess im Team?
Das variiert sehr. Da kommt es drauf an: was ist das für ein Stück? Also was ist die Textgrundlage? Gibt es überhaupt eine Textgrundlage? Oder wird die noch geschrieben? Ist es eine klassische Oper? Wie viele Schauspieler haben wir? Welcher Raum steht zur Verfügung?
Wo wird das Ganze verortet? Wo wird das gedacht?
Manchmal gibt es noch nicht mal einen Titel, und manchmal gibt es Regieführende, die ein ganz klares Bild vor Augen haben und entweder, ich kann damit umgehen, oder ich entwickle etwas anderes, biete das an und muss es begründen. Es ist wichtig, dass man da offenbleibt. Nicht immer ganz einfach!
Und ich habe im Grunde keine Präferenz. Ich finde, man kann immer auf einer Höhe mit etwas einsteigen. Meine Arbeit verändert sich dadurch nicht.
Die Auseinandersetzung mit dem, was mir vorgelegt wird und das Konterkarieren und Verändern ist ein künstlerischer Prozess und gehört dazu. Ich bin keine bildende Künstlerin, die sagt, ich habe eine leere Leinwand, beginne von Null und höre nichts und sehe nichts, sondern ich begreife mich als Künstlerin innerhalb eines Teams und der Auseinandersetzung. Die Auseinandersetzung mit der Materie und mit dem Thema ist Teil der Arbeit.
Woher nimmst du Inspiration?
Bilder, und sicherlich Museen und Ausstellungen. Es kann auch ein Spaziergang sein. Ich zeichne wahnsinnig gerne, und wenn ich die Zeit hätte, würde ich gerne mehr auf das Blatt bringen und dann durchzeichnen. So eine Schnipsel Landschaft von einzelnen Bildausschnitten ist schon das, was mich am meisten inspiriert. Dazu natürlich noch intensive Materialrecherche sowie inhaltliche Auseinandersetzung. Und dann gehe ich relativ schnell ins Modell, setze es dreidimensional zusammen, mache Fotos, scribble drüber. Also ein ständiges Collagieren und Umarbeiten.
Wie beeinflussen der Ort und das Theater dein Bühnenbild?
Ich glaube schon, dass es Unterschiede gibt beim Sehverhalten des Publikums, und für mich auch in der Erfahrung des Publikums. In bestimmten Theatern merkt man, wie man durch eine gewisse künstlerische Ästhetik eher etwas provozierst als in anderen Städten. Und in Skandinavien habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich dem Publikum als deutsche Bühnenbildnerin relativ viel abverlange. Dort ist man noch nicht so weit in der Abstraktion. Aber ich habe schon immer das große Glück, dass ich als Künstlerin mit meiner Arbeit, egal wo ich hinkomme, verstanden werde und große Akzeptanz bekomme, sodass es für mich nicht wirklich eine Rolle spielt, wo ich den Entwurf umsetzen lasse.
Wie gehst du mit Kritik um?
Kritik ist ganz klar Teil des Berufs. Du musst alles offenlegen, sonst kommst du nicht weiter. Du brauchst ja irgendwie ein Feedback. Wenn du keine Kritik kriegst, dann brauchst du eigentlich gar nicht weiterarbeiten. Denn du musst Kritik aushalten, um im Prozess zu bleiben, Kritik ist ganz wichtig, um auf einen Punkt zu kommen, um zu bündeln und aus allen Richtungen etwas einbringen. Da entsteht automatisch ein Wegstreichen, ein Fokussieren und Bewerten oder Priorisieren. Und ohne Kritik funktioniert das nicht, ohne Kritik kommst du nicht auf den wahren Inhalt eines Bühnenbildes. Wenn es von Anfang an nur „ganz toll“ ist, dann bleibt es auch so ungefähr, es knallt dann nicht so. Und das muss man aushalten können.
Hast du mal an deinem Weg gezweifelt? Was hält dich dann auf Kurs?
Natürlich kommen immer wieder Situationen, wo es zu viel wird und man die Fäden einfach nicht mehr in der Hand hat. Dann denke ich manchmal, es gäbe einfachere Dinge, die ich tun könnte.
Und worüber ich mir zunehmend Gedanken mache: ist das denn überhaupt systemrelevant, was wir hier machen? Also ein Zweifel an der Relevanz – was kann ich denn mit Theater bewirken und steht das im Verhältnis zu dem, was unsere Gesellschaft eigentlich braucht. Das ist aber erst seit ein paar Jahren so, vielleicht seit Corona oder seit der Flüchtlingskrise.
Andererseits: Ich kann nur das, was ich kann – vielleicht kann ich auch andere Sachen, aber es hat sich nie ergeben. Ein großes Privileg, dass ich mir nie die Frage gestellt habe, weil es eben immer noch ein Beruf ist, mit dem ich Geld verdiene und Erfolg habe. Der Augenblick, wo du diese beiden Bausteine hast und es zusätzlich noch Spaß macht, wenn dann diese Komponenten da sind: dann bist du einfach unglaublich privilegiert.
Wer hat dich besonders beeindruckt oder beeinflusst?
Natürlich die anderen Künstlerinnen und Künstler. Und ganz besonders meine Kolleginnen und Kollegen vom Licht und Sounddesign mit ihren Erfahrungen und Möglichkeiten, den Raum zu komplettieren, ihm eine Rahmung und eine weitere Seele zu geben. Es hat mich immer stark beeindruckt und beeinflusst, nochmals eine Dimension mehr hinzuzufügen.
Kannst du den Erfolg eines abgeschlossenen Projektes genießen?
Absolut. Ich gehe auch immer in die Premieren, gucke mir das an, halte das auch aus, genieße es richtig und kann auch total stolz sein. Ich sage dann meistens dem Bühnenbild nach der Premierenfeier noch einmal Tschüss und bin dann aber auch froh, dass es vorbei ist.
Wo kann sich Theater und auch speziell Bühnenbild & Kostüm noch weiterentwickeln, wo geht die Reise hin?
Wir müssen den Gedanken der Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus nehmen. Das Produzieren in Hülle und Fülle, um es dann hinterher in den Container zu werfen, wird auf lange Sicht nicht mehr möglich sein. Ich glaube, wir müssen uns sehr stark beschränken, ohne dass es sich negativ auswirkt. Du kannst ja genauso kreativ sein, aber die Art und Weise, wie produziert wird, muss sich langfristig verändern. Die Gelder und die Materialien sind dann einfach nicht mehr da. Das heißt, dass wir langfristiger planen oder abwägen müssen. Wir müssen im Grunde noch viel stärker Konzepte erarbeiten, viel genauer wissen, was wir wollen.
Ich glaube, diese ganze Auseinandersetzung mit Körperlichkeit und Geschlecht hat sich ein bisschen ins Aus katapultiert. Die Vielfalt ist wichtig, dieses Nichtkategorisieren ist wichtig, aber ich glaube, häufig lebt das Theater auch davon, dass du überrascht wirst und es braucht eine Provokation, um interessant zu bleiben. Alles, was momentan so gleich und weichgespült wird, um bloß kein Fettnäpfchen zu erwischen, das finde ich langweilig.
Es gibt außerdem sehr viele tolle neue Autorinnen und Autoren, und ich sehe großes Potenzial auch an neuen Texten und neuen Spielweisen. Ich habe auch das Gefühl, dass das Erzählen von Geschichten wieder wichtiger wird. So eine generelle Sehnsucht nach Welten, die man beschreibt, wo man eintauchen kann und nicht immer nur eine Interpretation wichtig ist, sondern das wirklich gelebte Gefühl. Und alles, was experimentell ist und mit der künstlichen Intelligenz zu tun hat. Die Auseinandersetzung mit dem, wer wir eigentlich sind und wer wir überhaupt noch bleiben, wenn das Tempo so anzieht, wird sicherlich ein Thema sein für die nächsten Generationen.
Aber Hauptgrund ist, glaube ich, die Tatsache, dass man sich an einem Abend gemeinsam in einen Raum setzt und physisch anwesend etwas live erzählt bekommt, das ist etwas, was hoffentlich noch seinen primären Wert haben wird. Dass wir in dieser Schnelllebigkeit und Gleichzeitigkeit so einen Rückzugsort erhalten können. Ich glaube ganz fest daran, dass uns das bleibt und wichtig ist für unsere humanitäre und soziale Entwicklung.
Was bedeutet für dich Veränderung gegenüber Sicherheit?
Ich habe früher immer gedacht, ich brauche keine Rituale, aber das stimmt natürlich nicht. Meine große Familie und die Tatsache, dass ich Mutter bin und zu Hause auch immer eine Art Produktion am Laufen habe, hat mir ganz automatisch eine Struktur gegeben, die ich einfach einhalten muss, weil ich es sonst mit den Kindern und den ganzen äußeren Gegebenheiten nicht schaffe. Struktur war eine lange Zeit auch eine Möglichkeit, sich Energie oder Kraft zu holen. Jetzt, wo die Kinder erwachsen sind, merke ich natürlich, dass Strukturen mich auch dann wiederum in meinem Beruf beflügeln.
Auf jeden Fall ist das Arbeiten an vielen verschiedenen Häusern eine Chance, weil ich dadurch unglaublich privilegiert bin, mit vielen begabten Menschen zusammen zu arbeiten, in einer hochsubventionierten Struktur, die einfach einzigartig ist. Wenn man das nicht aufsaugt, dann wüsste ich gar nicht, warum man diesen Beruf machen sollte. Das ist eine fantastische Bereicherung. Sich immer wieder neu zu beweisen und auch gehört und akzeptiert zu werden und den Menschen oder den Städten etwas zu geben ist für mich keine Unsicherheit. Ich würde mich jetzt ungern an ein Haus binden. Ich glaube, das würde mir an künstlerischer Auseinandersetzung nicht ausreichen.
Was rätst du jemandem am Beginn der Karriere als Bühnenbildner*in?
MACHEN. Diejenigen, die was wollen, die schaffen das auch. Und dann ist das auch großartig. Es ist hart, aber es ist auch großartig. Es ist so vielseitig, es ist so breit und es ist so beflügelnd – meistens. Einen wirklichen Rat habe ich nicht. Die Auseinandersetzung ist im Grunde das Wichtige. Das Resultat oder wie es dann auf der Bühne steht, finde ich sekundär. Diese Beschäftigung miteinander, der Austausch und das Gespräch, und sich als Kollektiv oder als Team einer Kunstform zu widmen, ist etwas, das wirklich relevant ist – für unsere Gesellschaft, für unseren Kopf und für das Weiterkommen.
Wie bist du
zu deinem Beruf
gekommen?
Ich hatte das Glück, dass ich eine Schule besuchte, in welcher eine Theater AG existierte und ich dort Theater spielen durfte. Schauspielerin zu werden konnte ich mir nicht vorstellen, ich hatte eher ein Interesse für das Dreidimensionale. Durch Zufall habe ich von dem Studiengang Bühnen- und Kostümbild erfahren – und da fiel für mich im Grunde das erste Mal diese Berufsbezeichnung und ich habe mich auf die Suche gemacht.
Mein Interesse für Theater ist im Grunde aus der Malerei heraus entstanden. Ich bin keine Theatergängerin von Haus aus. Meine erste Begegnung z. B. mit dem Opern Genre war Don Carlos mit 12 Jahren und ich fand es schrecklich langweilig und habe das natürlich überhaupt nicht verstanden. Ich bin dann erst reingewachsen und habe gemerkt: das ist total meine Welt.
Wie war dein Zugang zum Studium?
Nach dem Abitur habe ich ein Praktikum am Teatri di Reggio Emilia in Italien gemacht und mich parallel an Hochschulen beworben – ich war extrem unerfahren gegenüber dem, was die Hochschulen damals verlangt haben, und bin im ersten Jahr auch nicht angenommen worden. Man hat mir gesagt, ich solle zunächst der Welt im Außen begegnen, bevor ich etwas auf der Bühne aus dieser Welt abbilden möchte – da war ich 22 – heute sehe ich das genauso.
Ich bin dann viel im Ausland gewesen, habe ein Jahr lang Praktikum in Hamburg am Thalia Theater und in der Herrenschneiderei an der Staatsoper gemacht. Und dann habe ich mich wieder beworben, an diversen Hochschulen gleichzeitig, habe einen Haufen Bewerbungsmappen erstellt und gemalt und gemalt und gemalt wie eine Verrückte und wurde unter anderem in Hamburg angenommen.
Wie siehst du die Rolle des Studiums?
Ich würde sagen, dass junge Menschen nicht gleich nach dem Abitur sofort Kunst studieren sollten. Um für sich einen künstlerischen Zugriff zu finden und zu erkennen, was einen interessiert, braucht es freie Zeiträume zum Wachsen. Ich konnte sehr gut malerisch und zeichnerisch kopieren, als ich aus der Schule kam, aber das hatte mit mir nichts zu tun. Die Auseinandersetzung mit der eigenen künstlerischen Persönlichkeit, wer bin ich denn eigentlich, oder wie will ich etwas ausdrücken. Das ist ein Prozess, den musst du dir erarbeiten, den kann dir keiner beibringen. Dir kann jemand sagen, wie du etwas technisch vermittelst, aber deine Handschrift finden, das kann man nur, wenn man das selbst immer wieder übt und ausprobiert.
Wie unterschieden sich dein Studium an der HFBK in Hamburg und der ADBK in München?
Der Grundtenor der HFBK waren zu meiner Zeit theoretische Konzepte, vieles war für mich neu und komplett unverständlich und sonderbar experimentell, was sicherlich auch ganz toll ist. Malerei existierte dagegen fast gar nicht.
Die Münchener Akademie war im Vergleich grundlagenorientiert, weniger experimentell, sehr zielgerichtet.
Da gab es die Bildhauer, die Maler, alles auch sehr viel subventionierter, ein Drittel der Modellbaukosten wurde von der Hochschule übernommen. Wir hatten eine Universitäts-Galerie, wo wir uns mit Konzepten bewerben und ausstellen konnten. Da war ich natürlich dabei! In Hamburg habe ich neben dem Studium Hochschulpolitik gemacht, habe im Chor gesungen, und unsere legendären Konzerte im Team optisch sichtbar gemacht, mich in unterschiedlichen Richtungen künstlerisch ausprobiert. In München war es eher ein Projekt nach dem anderen. Tatsächlich bin ich auch ein bisschen angeeckt, weil ich eben nicht ausschließlich Theater bezogen arbeiten wollte, sondern mich auch mit freien Umsetzungen der räumlichen Möglichkeiten beschäftigen wollte, bis hin zu meinem Diplom, was die Prüfungskommission im Grunde kaum begleitet hat oder auch vielleicht nicht verstanden hat. Ich habe mich aber durchgesetzt.
Hattest du Vorbilder oder Idole?
Im Theaterbereich tatsächlich nicht, sondern eher in der Malerei. Es gibt Bildende Künstler und Bildhauer, die mich eher fasziniert haben als ein Bühnenbildner oder eine Bühnenbildnerin. Vielleicht aber auch die Texte der Autorin Elfriede Jelinek, ihre ersten Arbeiten. Jedenfalls: je schräger, verschachtelter, unverständlicher, umso besser.
Wie lief dein Berufseinstieg?
Das war ein fließender Übergang, weil ich im Grunde schon im ersten Semester Bühnenbilder für die Kampnagelfabrik entworfen und umgesetzt habe, zum Beispiel für das Junge Hunde Festival.
Und das hat sich aufgebaut. Immer mehr Kontakte, immer mehr Theaterproduktionen wirklich eins zu eins realisiert. In meiner Biografie stehen erste Projekte im Jahr 1992. Ich habe aber eigentlich offiziell erst 1998 mein Diplom gemacht, zähle diese frühen Arbeiten unbedingt mit dazu, weil das für mich ästhetische Meilensteine und sehr wichtige Arbeiten waren auf Kampnagel zusammen mit den Regiestudierenden.
Hat dich die freie Zeit auf Kampnagel beeinflusst?
Das war extrem wichtig. Das hat uns schon sehr sozialisiert, auch was Ästhetiken angeht. Diese Fabrikhallen, dieses viel zu große, mit gar keinem Budget auszustatten. Sich reinzusetzen und zu sagen: wo ist der Fokus? Wo kann ich was bündeln? Wo kann ich dem Zuschauer was bieten, ohne dass ich das jetzt alles verhülle oder so? Sondern mit kleinen optischen Entscheidungen einen Blick lenken.
Das habe ich da gelernt. Und dann auch der ansässige Schlosser da, die Schreiner.
Die hatten da zum Teil auch – ich weiß nicht, ob es die immer noch gibt – so eine alternative Siedlung mit Wohnwagen, die ja auch irgendwie auf Kampnagel mitgearbeitet und gejobbt haben. Und diese unfassbare Bereitschaft, alles mitzutragen und jeden Blödsinn mitzumachen, war schon hart und extrem. Arbeitszeiten auf Zuruf etc. Und das hat mich oder uns extrem beflügelt.
Wie wichtig war die wiederkehrende Zusammenarbeit mit Esther Bialas und Nicolas Stemann?
Extrem wichtig, weil man sich aufeinander verlassen konnte als eingespieltes Team. Und auch ästhetisch sind wir zusammen groß geworden, haben da durch unsere Ästhetiken auch Zeichen gesetzt für eine bestimmte Form von Regietheater.
Heute arbeiten Nicolas und ich nicht anders – genau dasselbe Arbeitsverhältnis mit ein „klein“ bisschen mehr Erfahrung.
Aber ich glaube, das schaffe ich nur, wenn ich auch mit anderen Regieteams zusammenarbeiten kann. Du brauchst das andere immer wieder auch dazwischen. Weil das, was Routine wird und das „ich weiß schon, wie es geht“, schwächt, glaube ich, das Ergebnis.
Wie entstehen deine Bühnenbilder?
Ich weiß gar nicht genau, wie Ideen entstehen. Man spürt schnell, ob ein Entwurf der richtige ist oder ob eine Entscheidung der richtige Weg ist, oder der wahrhaftige Weg. Ich kalkuliere das nicht. Es ist immer die Auseinandersetzung mit dem Thema und mit dem Stück, und daraus entsteht eine räumliche Setzung, die ohne Konzept oder Kalkül, ohne Strategie entsteht. Und dadurch, glaube ich, sind sie immer wahrhaftig und nicht ausgedacht und entsprechen nicht einer Mode oder unterstreichen einen Trend. Die Ideen kommen einfach. Sie sollen überraschen! Und Bühnenbilder sind dann auch immer nur so gut wie die Regie. Das hängt ganz stark zusammen. Ein gutes Bühnenbild nützt dir gar nichts, wenn es nicht bespielt oder klug gefüllt wird.
Wer bringt für den Raum die Impulse? Wie ist der Kreativprozess im Team?
Das variiert sehr. Da kommt es drauf an: was ist das für ein Stück? Also was ist die Textgrundlage? Gibt es überhaupt eine Textgrundlage? Oder wird die noch geschrieben? Ist es eine klassische Oper? Wie viele Schauspieler haben wir? Welcher Raum steht zur Verfügung?
Wo wird das Ganze verortet? Wo wird das gedacht?
Manchmal gibt es noch nicht mal einen Titel, und manchmal gibt es Regieführende, die ein ganz klares Bild vor Augen haben und entweder, ich kann damit umgehen, oder ich entwickle etwas anderes, biete das an und muss es begründen. Es ist wichtig, dass man da offenbleibt. Nicht immer ganz einfach!
Und ich habe im Grunde keine Präferenz. Ich finde, man kann immer auf einer Höhe mit etwas einsteigen. Meine Arbeit verändert sich dadurch nicht.
Die Auseinandersetzung mit dem, was mir vorgelegt wird und das Konterkarieren und Verändern ist ein künstlerischer Prozess und gehört dazu. Ich bin keine bildende Künstlerin, die sagt, ich habe eine leere Leinwand, beginne von Null und höre nichts und sehe nichts, sondern ich begreife mich als Künstlerin innerhalb eines Teams und der Auseinandersetzung. Die Auseinandersetzung mit der Materie und mit dem Thema ist Teil der Arbeit.
Woher nimmst du Inspiration?
Bilder, und sicherlich Museen und Ausstellungen. Es kann auch ein Spaziergang sein. Ich zeichne wahnsinnig gerne, und wenn ich die Zeit hätte, würde ich gerne mehr auf das Blatt bringen und dann durchzeichnen. So eine Schnipsel Landschaft von einzelnen Bildausschnitten ist schon das, was mich am meisten inspiriert. Dazu natürlich noch intensive Materialrecherche sowie inhaltliche Auseinandersetzung. Und dann gehe ich relativ schnell ins Modell, setze es dreidimensional zusammen, mache Fotos, scribble drüber. Also ein ständiges Collagieren und Umarbeiten.
Wie beeinflussen der Ort und das Theater dein Bühnenbild?
Ich glaube schon, dass es Unterschiede gibt beim Sehverhalten des Publikums, und für mich auch in der Erfahrung des Publikums. In bestimmten Theatern merkt man, wie man durch eine gewisse künstlerische Ästhetik eher etwas provozierst als in anderen Städten. Und in Skandinavien habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich dem Publikum als deutsche Bühnenbildnerin relativ viel abverlange. Dort ist man noch nicht so weit in der Abstraktion. Aber ich habe schon immer das große Glück, dass ich als Künstlerin mit meiner Arbeit, egal wo ich hinkomme, verstanden werde und große Akzeptanz bekomme, sodass es für mich nicht wirklich eine Rolle spielt, wo ich den Entwurf umsetzen lasse.
Wie gehst du mit Kritik um?
Kritik ist ganz klar Teil des Berufs. Du musst alles offenlegen, sonst kommst du nicht weiter. Du brauchst ja irgendwie ein Feedback. Wenn du keine Kritik kriegst, dann brauchst du eigentlich gar nicht weiterarbeiten. Denn du musst Kritik aushalten, um im Prozess zu bleiben, Kritik ist ganz wichtig, um auf einen Punkt zu kommen, um zu bündeln und aus allen Richtungen etwas einbringen. Da entsteht automatisch ein Wegstreichen, ein Fokussieren und Bewerten oder Priorisieren. Und ohne Kritik funktioniert das nicht, ohne Kritik kommst du nicht auf den wahren Inhalt eines Bühnenbildes. Wenn es von Anfang an nur „ganz toll“ ist, dann bleibt es auch so ungefähr, es knallt dann nicht so. Und das muss man aushalten können.
Hast du mal an deinem Weg gezweifelt? Was hält dich dann auf Kurs?
Natürlich kommen immer wieder Situationen, wo es zu viel wird und man die Fäden einfach nicht mehr in der Hand hat. Dann denke ich manchmal, es gäbe einfachere Dinge, die ich tun könnte.
Und worüber ich mir zunehmend Gedanken mache: ist das denn überhaupt systemrelevant, was wir hier machen? Also ein Zweifel an der Relevanz – was kann ich denn mit Theater bewirken und steht das im Verhältnis zu dem, was unsere Gesellschaft eigentlich braucht. Das ist aber erst seit ein paar Jahren so, vielleicht seit Corona oder seit der Flüchtlingskrise.
Andererseits: Ich kann nur das, was ich kann – vielleicht kann ich auch andere Sachen, aber es hat sich nie ergeben. Ein großes Privileg, dass ich mir nie die Frage gestellt habe, weil es eben immer noch ein Beruf ist, mit dem ich Geld verdiene und Erfolg habe. Der Augenblick, wo du diese beiden Bausteine hast und es zusätzlich noch Spaß macht, wenn dann diese Komponenten da sind: dann bist du einfach unglaublich privilegiert.
Wer hat dich besonders beeindruckt oder beeinflusst?
Natürlich die anderen Künstlerinnen und Künstler. Und ganz besonders meine Kolleginnen und Kollegen vom Licht und Sounddesign mit ihren Erfahrungen und Möglichkeiten, den Raum zu komplettieren, ihm eine Rahmung und eine weitere Seele zu geben. Es hat mich immer stark beeindruckt und beeinflusst, nochmals eine Dimension mehr hinzuzufügen.
Kannst du den Erfolg eines abgeschlossenen Projektes genießen?
Absolut. Ich gehe auch immer in die Premieren, gucke mir das an, halte das auch aus, genieße es richtig und kann auch total stolz sein. Ich sage dann meistens dem Bühnenbild nach der Premierenfeier noch einmal Tschüss und bin dann aber auch froh, dass es vorbei ist.
Wo kann sich Theater und auch speziell Bühnenbild & Kostüm noch weiterentwickeln, wo geht die Reise hin?
Wir müssen den Gedanken der Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus nehmen. Das Produzieren in Hülle und Fülle, um es dann hinterher in den Container zu werfen, wird auf lange Sicht nicht mehr möglich sein. Ich glaube, wir müssen uns sehr stark beschränken, ohne dass es sich negativ auswirkt. Du kannst ja genauso kreativ sein, aber die Art und Weise, wie produziert wird, muss sich langfristig verändern. Die Gelder und die Materialien sind dann einfach nicht mehr da. Das heißt, dass wir langfristiger planen oder abwägen müssen. Wir müssen im Grunde noch viel stärker Konzepte erarbeiten, viel genauer wissen, was wir wollen.
Ich glaube, diese ganze Auseinandersetzung mit Körperlichkeit und Geschlecht hat sich ein bisschen ins Aus katapultiert. Die Vielfalt ist wichtig, dieses Nichtkategorisieren ist wichtig, aber ich glaube, häufig lebt das Theater auch davon, dass du überrascht wirst und es braucht eine Provokation, um interessant zu bleiben. Alles, was momentan so gleich und weichgespült wird, um bloß kein Fettnäpfchen zu erwischen, das finde ich langweilig.
Es gibt außerdem sehr viele tolle neue Autorinnen und Autoren, und ich sehe großes Potenzial auch an neuen Texten und neuen Spielweisen. Ich habe auch das Gefühl, dass das Erzählen von Geschichten wieder wichtiger wird. So eine generelle Sehnsucht nach Welten, die man beschreibt, wo man eintauchen kann und nicht immer nur eine Interpretation wichtig ist, sondern das wirklich gelebte Gefühl. Und alles, was experimentell ist und mit der künstlichen Intelligenz zu tun hat. Die Auseinandersetzung mit dem, wer wir eigentlich sind und wer wir überhaupt noch bleiben, wenn das Tempo so anzieht, wird sicherlich ein Thema sein für die nächsten Generationen.
Aber Hauptgrund ist, glaube ich, die Tatsache, dass man sich an einem Abend gemeinsam in einen Raum setzt und physisch anwesend etwas live erzählt bekommt, das ist etwas, was hoffentlich noch seinen primären Wert haben wird. Dass wir in dieser Schnelllebigkeit und Gleichzeitigkeit so einen Rückzugsort erhalten können. Ich glaube ganz fest daran, dass uns das bleibt und wichtig ist für unsere humanitäre und soziale Entwicklung.
Was bedeutet für dich Veränderung gegenüber Sicherheit?
Ich habe früher immer gedacht, ich brauche keine Rituale, aber das stimmt natürlich nicht. Meine große Familie und die Tatsache, dass ich Mutter bin und zu Hause auch immer eine Art Produktion am Laufen habe, hat mir ganz automatisch eine Struktur gegeben, die ich einfach einhalten muss, weil ich es sonst mit den Kindern und den ganzen äußeren Gegebenheiten nicht schaffe. Struktur war eine lange Zeit auch eine Möglichkeit, sich Energie oder Kraft zu holen. Jetzt, wo die Kinder erwachsen sind, merke ich natürlich, dass Strukturen mich auch dann wiederum in meinem Beruf beflügeln.
Auf jeden Fall ist das Arbeiten an vielen verschiedenen Häusern eine Chance, weil ich dadurch unglaublich privilegiert bin, mit vielen begabten Menschen zusammen zu arbeiten, in einer hochsubventionierten Struktur, die einfach einzigartig ist. Wenn man das nicht aufsaugt, dann wüsste ich gar nicht, warum man diesen Beruf machen sollte. Das ist eine fantastische Bereicherung. Sich immer wieder neu zu beweisen und auch gehört und akzeptiert zu werden und den Menschen oder den Städten etwas zu geben ist für mich keine Unsicherheit. Ich würde mich jetzt ungern an ein Haus binden. Ich glaube, das würde mir an künstlerischer Auseinandersetzung nicht ausreichen.
Was rätst du jemandem am Beginn der Karriere als Bühnenbildner*in?
MACHEN. Diejenigen, die was wollen, die schaffen das auch. Und dann ist das auch großartig. Es ist hart, aber es ist auch großartig. Es ist so vielseitig, es ist so breit und es ist so beflügelnd – meistens. Einen wirklichen Rat habe ich nicht. Die Auseinandersetzung ist im Grunde das Wichtige. Das Resultat oder wie es dann auf der Bühne steht, finde ich sekundär. Diese Beschäftigung miteinander, der Austausch und das Gespräch, und sich als Kollektiv oder als Team einer Kunstform zu widmen, ist etwas, das wirklich relevant ist – für unsere Gesellschaft, für unseren Kopf und für das Weiterkommen.